Ein wunderschöner Morgen – das beste Zeichen, dass uns auch ein schöner Tag beglücken wird. Die Aufgabe passt in diese Stimmung, das Limmatufer von Unrat zu befreien. Nach getaner Arbeit wird es uns eine Befriedigung bescheren.
Von der PSW wird diese Uferreinigung organisiert. Der Verantwortliche Werner Epprecht – Präsident des Fischerverein Stausee Killwangen und Vorstandsmitglied der PSW – obliegt der Bereich Gewässer und organsiert und koordiniert den gesamten Einsatz. Bereits im Vorfeld fing die Organisation an:
– Anliegergemeinden informieren und auch einen freiwilligen Obolus begehren.
– Die Jungfischer und Jungfischerinnen – Obmann ebenfalls im PSW-Vorstand – aktivieren
– EWZ-Mitarbeiter anfordern – mit grossen Aluminiumbooten
– Ausgediente Salzsäcke für den Kleinabfall an allen Destinationen verteilen (Walter Nossa)
– Die Entsorgung veranlassen (Gemeinde Wettingen)
– Taucher anfragen
– Polizei informieren. – Wenn dubiose Funde wie Spritzen, wertvolle Gegenstände oder Waffen gemacht werden, muss dies der Polizei gemeldet werden, worauf diese auf den Platz kommt.
Den Bootsführern zollt ein herzlichstes Dankeschön. Stellen sie doch Ihre Barken zur Verfügung mit dem Wissen, dass eine erkleckliche Verschmutzung die Folge ist und ein erheblicher Reinigungsaufwand nach sich zieht.
Aufgrund des ruhigen Winters ohne Hochwasser und Stürme waren die Ufer in einem recht ordentlichen Zustand. Es musste signifikant weniger Unrat entfernt werden.
Die Taucher haben insgesamt 11 Fahrräder bei der Limmatbrücke geborgen. Bei der letzten Uferreinigung (2013) herrschte Hochwasser, die Limmat trübe und am Grund eine sehr starke Strömung. Dadurch konnten die Taucher damals lediglich ein Velo holen. Dieses Jahr war das Wasser ruhig, klar und am Grund nur eine leichte Strömung. Beim Aufwirbeln von Sedimenten wurde dies innert Kürze weggetragen. Quintessenz: Diese 11 Fahrräder, Strassenpfosten und Bleche, usw. waren sicher nicht von einem Jahr eher von zwei Jahren.
Chronologischer Ablauf:
Die Taucher bereiten sich für den Einsatz vor. Die Dame hat vorsorglich und verständlicherweise bereits zu Hause die entsprechenden Unterbekleidungen montiert. Mit wärmender Unterkleidung gepaart mit Neoprenanzügen wird dem Wasser mit 7°C getrotzt. Mit dieser isolierenden „Haut“ kann stundenweise im Fluss „gearbeitet“ werden – sprich Unrat aufspüren und an Haken hängen. |
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Letzte Instruktionen. Die Taucher besteigen das EWZ-Boot, gesteuert vom Skipper Hansjürg. Die Erwartungen für den Erfolg sind präsent. |
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Eine Bootsmannschaft am Absuchen von nicht natürlichen Gegenständen. Die Kapuze schützt vor der morgendlichen Frühtemperatur (ca. 4°C) und einer leichten Bise. Am Nachmittag, mit steigenden Temperaturen, fielen die Hüllen zugunsten von T-Shirts. |
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Die Fischerkameraden stehen bereit, dem symbolischen Ruf der Taucher durch ein kurzes Zupfen am Seil Folge zu leisten – sprich das Seil einziehen und die angehängte Tasche mit Kleinmaterialien oder eben ein Velo herauszuziehen. |
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Der Pfeil zeigt das Seil, an dem das Boot von der Brücke aus von unserem Lotsen Gerry Cattin gesteuert wird. Dadurch kann der Motor des Bootes abgestellt werden. Die Gefahr, dass ein Taucher mit der rotierenden Schiffschraube in Kontakt gerät, ist eliminiert. |
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Ein Winkelschleifer Æ 220mm ist auch aus der Limmat entnommen worden. Dieses Werkzeug begehrte niemand. Sie wurde auch nicht zum Verkauf angeboten! |
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Die Physiognomie unserer erfolgreichen Taucherin, Patrizia Hendschin, spricht Bände. Es ist die absolute Glückseligkeit ob des Geschafften. Selbstverständlich sind die übrigen Taucher ebenfalls erfolgreich beim Unterwassereinsammeln. Aber dieses Bild …… |
Das Boot ist voll. Die Taucher und die Helfer sind von Bord gegangen. Einzig noch der Skipper mit seiner „heimlichen“ Gehilfin (Tochter von Hansjürg) ragt noch über den Abfallberg.
Die mit Unrat gefüllten Salzsäcke sind von unseren drei Booten zusammen genommen und am Sammelplatz beim Bootsplatz FSK deponiert worden. Man kann hier erkennen, dass nach der Aktion diese Boote innen kaum ein blitzblankes Aussehen aufweisen – Reinigung ist angesagt.
Nach getaner Arbeit muss nun sämtlicher Güsel zur Sammelstelle beim Fischerclub Wettingen (FCW) gefahren werden. Hier warten die fleissigen Jungfischer und Jungfischerinnen gierig auf die Beuten, die gefunden wurden. Emsig werden Säcke, und von den Grösseren Velos usw. auf das Strässlein hochgetragen. Ca. 1500 kg Unrat wurde eingesammelt. Man stelle sich vor, wenn diese Aktion nicht jedes Jahr wiederholt würde – wären die Ufer mit Unrat zugekleistert.
Einen Blick in den sich sukzessive füllenden Container. |
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In der Mulde für metallische Abfälle zeigen sich die verschiedensten Gegenstände. Im Hintergrund sind rote Campingtische, Trottinett, usw. Am Schluss war der Container bis zum Rand gefüllt mit den illegal entsorgten Gütern.
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Der Abfuhrwagen wurde mit den verschiedensten nichtmetallischen, kleinen Abfällen wie Bälle, Tennisbälle PET, Glasflaschen, Plastiksäcke und weiterer kaum vorstellbarer Müll usw. gefüllt. |
Nachdem die einfahrenden Boote entladen und in den Container geladen sind, ist die Zeit angebrochen, wo zum Mittagessen aufgerufen wird. Als erste dürfen traditionsgemäss die Jungfischerinnen und Jungfischer beim grossen Suppentopf, gefüllt mit Gerstensuppe und geschnitten Würsten – St. Galler, Wienerli und Schweinswürstli – anstehen, und liessen den Kindern das Wasser im Mund zusammenlaufen. Begleitet ist dies mit einem feinen, dunklen Brot. Der Hunger übernahm klar das Zepter der Handlungen. Danach konnten die Erwachsenen ebenfalls getrieben von den innersten leeren Treibstofftanks – gemeint ist sicher nicht das, was du jetzt denkst … feste Nahrung.
Die angebotenen Getränke erfüllten jeden Gusto.
Das Dessert durfte nicht fehlen. Der Kaffee, ob mit oder ohne „Turbodiesel“, wurde angeboten.
Die Jungen beim Diskutieren des Erlebten und gesättigt wird sich die Müdigkeit bald etablieren. Die fleissigen 30 Junghelferinnen und –helfern lässt die Sorge von Überalterung der Vereine in die Ferne rücken – der Fortbestand dieses doch erbauenden Hobbys wird Bestand haben.
Der Tag ist verbracht, man kann stolz auf das Geleistete zurückblicken. Für die Jungen wurden zur Freude noch giftgrüne Dächlichappen verteilt. Auch die PSW-Crew erhielt dieselbe Kopfbedeckung.
Insgesamt waren ca. 90 Helfer im Einsatz. Der Einsatzleiter wandte sich an die Helfer und bedankte sich für den tollen Einsatz und entscheidend, es ging ohne Unfall vonstatten.
Auch der Gemeindeammann Dieth von Wettingen hat das Engagement zugunsten unseres Gewässers sehr geschätzt und das Dankeschön der Gemeinde übermittelt.
Der neu gewählte PSW-Präsident Patrick Frey richtete sich auch an die versammelte Mannschaft und entbietet ihnen seinen uneingeschränkten Respekt für das uneigennützige Engagement. Es ist zwar nicht ganz „uneigennützig“, das Resultat ist, dass unser Gewässer im natürlichen „Glanz“ erstrahlt und für jeden Naturfreund, jeden Tag ein Augenschmaus ist.